Neue Kirchenzeitung : Zurück zu den Wurzeln

Barbara Stanetzek engagiert sich in der Dominikanischen Laien-Fraternität

Barbara Stanetzek


Hamburg (kst). Der Tod eines Papstes brachte sie zurück zum Glauben. Als Johannes Paul II. im April 2005 starb, zog es Barbara Stanetzek nach draußen. „Irgendwo werden Menschen beten, sagte ich mir damals“, berichtet sie. So war es auch, im St. Marien-Dom fand die Hamburgerin Gleichgesinnte. Nach dem Requiem, als sich die Kirche leerte, blieb sie noch einen Moment: „Da traf es mich wie ein Blitz.“ Barbara Stanetzek wurde klar, dass das Leben für sie vor allem deshalb so schwer geworden war, weil sie ihre Wurzeln gekappt hatte.
Aufgewachsen in einer frommen Familie hatte sie sich schon als Jugendliche in der Barmbeker Gemeinde St. Sophien engagiert, in der Pfarrjugend, beim Jungkolping und im Pfarrgemeinderat. „Doch als ich Mitte der 70er Jahre nach Norderstedt zog, fiel ich aus Gottes Gegenwart.“ Aber der Traum vom privaten und beruflichen Glück zerbrach.
Die inzwischen alleinerziehende Mutter eines Sohnes kämpfte sich durchs Leben und fing mit Mitte 30 noch einmal ein Studium für Lehramt an Sonderschulen für gehörlose und sprachbehinderte Kinder an. „Dabei wollte ich gar nicht vor einer Klasse unterrichten.“ Barbara Stanetzek hatte Glück: Sie fand eine Anstellung in der Abteilung für Frühförderung im „Landesförderzentrum Hören und Sprache“ in Schleswig und fährt als Beratungslehrerin in den an Hamburg angrenzenden Kreisen Schleswig-Holsteins zu den Familien und Kindergärten, fördert Kinder mit einer Hörschädigung und berät die Eltern und Erzieherinnen.
Das spirituelle Erlebnis im April 2005 machte Barbara Stanetzek klar, dass ihr etwas fehlte. Sie suchte wieder den Kontakt zu St. Sophien und zu den Dominikanern dort, vor allem zu Pater Karl Meyer. „Pater Karl kannte ich schon aus der Kindheit“, sagt sie.
Auf sein Anraten absolvierte sie einen Glaubenskurs für Getaufte, engagierte sich dann in der Mystik-Spirit-Gruppe und in der Kantorengruppe von St. Sophien. Im Juli des vergangenen Jahres tat sie den nächsten Schritt: Im Rahmen einer feierlichen Vesper in St. Sophien wurde sie in die Dominikanische Laien-Fraternität aufgenommen. Auf der Suche ist sie immer noch. „Ich könnte mir vorstellen, in ein Kloster einzutreten“, sagt Barbara Stanetzek und lächelt.
Quelle: Neue Kirchenzeitung vom 11.1.2015, http://bz2.bistumspresse-zentralredaktion.de/